Historie der Gemeinde    

Die Gemeinde wird 1276 das ersten Mal urkundlich erwähnt. Zwischen 1266 und 1272 protestierte die Abtei in Hronský Svätý Beòadik, da der Erzbischof aus Ostrihom Berzenche Ansprüche an das Gemeindeland erhob. Im Jahre 1295 zerstörte Kosma, Sohn Lamprechts, die Gemeinde und fügte dem Erzbischof einen Schaden von umgerechnet 100 Mark zu. Auf dem Berg oberhalb der Gemeinde ließ der Erzbischof eine Burg bauen, wahrscheinlich vor dem Tatareneinbruch, aber belegt ist sie erst 1273. Danach wird die Burg noch 1311 erwähnt. Im Jahre 1312 protestiert der Erzbischof aus Ostrihom, dass Matúš Èák diese Burg besetzt hatte, sowie andere seine Güter. In diesem Jahr verbot die Abtei dem Erzbistum seine Benützung. In den nächsten Jahrhunderten ist die Historie der Gemeinde mit der Burggeschichte identisch. Die Äbte aus Beòadik verlangten mehrmals vergeblich die Rückgabe der Breznicaer Güter vom Bischof. Das rief einen anhaltenden Streit hervor, unter diesem jedoch litt am stärksten die wehrlose Gemeinde. 1351 griffen Einwohner von Nová Baòa die Gemeinde und Burg an. In der Zeit von 1456 bis 1475 befand sich Breznica in den Händen von Pragern und erst an den Eingriff König Matej´s konnte die Gemeinde befreit werden. Danach wird die Gemeinde lange Zeit nicht geschichtlich erwähnt.

 

Im Jahre 1526 verändern sich die Verhältnisse in Ungarn. Eine über 150-jährige Zeit der türkischen Okkupation begann, als das Land in der Moháèschlacht an die Türken fiel. 1534 gab es in der Gemeinde 14 Tore. Die bewegten Zeiten verursachten dauernde Streite. Einer davon war auch der Streit des Erzbischofs, der 1562 behauptete, dass Orovnica zu Breznica gehöre. Der anhaltende Streit wurde erst 1651 beendet, Breznica fiel dem Erzbischof aus Ostrihom und die Dorfflur von Orovnica wurde durch einen Rundgang angepasst. Aber noch vorher, im Jahre 1564, gehörte Breznica zu den Gütern der Burg Revište, welche in Händen des Dóczigeschlechtes war. In der Zeit gab es in Breznica 8 Tore, von denen Steuern erhoben wurden. 1568 plünderten Türken Svätý Beòadik und Umgebung, die Bewohner wurden gefangen genommen und das Vieh zum größten Teil verjagt. Trotzdem bestand die Gemeinde im Jahre 1600 aus 50 Häuser und da auf der Hauptstraße der Bergstädte reger Handelsverkehr herrschte, wurde das Gebiet erneut für die Türken interessant. 1639 machte der Prefekt in Svätý Beòadik den Dorfrichter darauf aufmerksam, dass die Osmanen einen Angriff auf Nová Baòa und Pukanec planen.

 

1645 dezimierte die Pest die hiesige Bevölkerung. Am 6. Juni 1647 griff der Ostrihomer Beg Aga Mustafa die Gemeinde über die Pukanecer Wälder an. Seine Soldaten plünderten sie aus, sie mordeten die Bewohner hin und nahmen sie in Gefangeschaft und brannten die Gemeinde nieder. Aus dieser Erschütterung konnte sich Breznica lange nicht erholen. Nach kurzer Zeit relativen Stillstandes nahmen die Türkenstreifzüge an Intensität und 1663 griffen sie auch Breznica erneut an. Im Jahre 1664 plünderte das zurückziehende türkische Heer wieder und unter anderen Gemeinden brannte es auch Breznica nieder. Dies wird auch im Verzeichnis türkischer Steuerkassierer aus dem Jahre 1664 bestätigt. Es war also eine kleine Gemeinde, die übrig blieb und die Abgaben gingen an Jákub ben Mastuk , dem die Gemeinde nun gehört. In den Jahren  1666 - 67 griffen die Türken das Hrontal wieder an und richteten große Schäden an. Erst nach der Türkenvertreibung 1686 konnte auch die hiesige Bevölkerung aufatmen.

 

Aber nicht für lange Zeit. Die Standesaufstände brachen aus, der letzte davon war der gegen den Habsburgischer Aufstand des František II. Rákoczi in 1703 – 1711. Während des Zuges gegen Rákoczi und sein Heer hatten die kaiserlichen Kommandanten Schlick und Forgách ihren Stützpunkt im Kloster Benadik. Wieder litte das einfache Volk, zudem brach hier zusätzlich 1709 die Pest aus und verbreitete sich 1714 sogar im ganzen Land. Trotzdem lebten 1720 in der Gemeinde 44 Steuerzahler und am dem Fluss Hron klapperte die Mühle, die dem Ostrihomer Erzbistum gehörte. Unruhige Zeit der religiösen Intoleranz hinterließ in unserer Gemeinde keine Spuren, weil hier nur Römisch-Katholiken lebten und Breznica konnte sich ruhig entwickeln. Im Verzeichnis aus 1768 gab es 19 Hausbrennereien. Die Gemeinde hatte 168 Einnwohner, darunter 36 Bauer – Hauswirte, 2 Landedelmannkurien, Familie Piér 6 Häuser und Familie Kazy 6 Häuser.

1776 wurde Breznica zum Eigentum der Abtei Banská Bystrica. In der Beschreibung zur ersten Kriegsanpeilung schreibt man, dass die Gemeinde eine gut gebaute Kirche und kirchliche Steimauer, ein Pfarrhaus und eine Gasthaus hat. Dies waren feste Bauten, wichtig auch aus militärischer Hinsicht. Der bedeutende ungarische Statistiker Andrej Vályi beschreibt 1796 in seinem Werk die Gemeinde: „"Berzencze. Breznicze; ein gemischtes Dorf im Gau Tekov, Besitzer ist die Bertold-Herrschaft, Einwohner sind Katholiken, es liegt im oberen Bezirk. Außer Brenn- und Bauholz hat es in eigener Dorfflur genug Weiden, auch Obstgärten und fruchtbaren Wiesen, Verkaufsmöglichkeiten sind in Hronský Beòadik, wo der Wochenmarkt drei Tage dauert und hier können sowohl Fußgänger als auch Fuhrmänner Geld verdienen, es gibt auch eine zweitklassige Mühle.“ 1828 gab es hier 136 Häuser und 788 Einwohner. Das Jahr 1918 bedeutete einen Wandel im Dorfleben. Breznica wurde Bestandteil der I. ÈSR. Im Juni 1919 operierten in der Umgebung Soldaten der bolschewistischen Roten Armee des Béla Kuno, sie stationierten hier 6 Kanonen und im Kirchturm ein Maschinengewehr, allerdings zogen diese Einheiten Ende Juni 1919 wieder ab. Der Ausbruch des zweiten Weltkrieges brachte dem Volk wieder nur Elend und Leid.

 

Mehrere Dorfbewohner waren aktive Mitglieder der SNP, im Februar 1945 kam es hier zu dem größten Zusammenlauf von Partisanen zur sowjetischen Armee. Beim Furten des Flusses Hron ertranken oder wurden über 60 Partisanen erschossen. Der Krieg war hier zu Ende. Nach bewegten Nachkriegszeiten begann sich Tekovská Breznica ab 1948 in ein sozialistisches Dorf zu entwickeln. Im Jahre 1949 wurde eine kleinere LPG gegründet, 1959 eine ganzdörfliche. 1956 wurde das Kulturhaus fertiggebaut, 1957 errichtete man eine regelmäßige Buslinie zwischen Tekovská Breznica und Brehy ein, 1958 realisierte man den Dorfrundfunk und Bohrungen für Trinkwasser. In den Jahren 1964 – 72 wurde die Dorfwasserleitung ausgebaut.

Am 1. September 1971 wurde die Gemeinde Orovnica an Tekovská Breznica angegliedert. 1973 wurde das Postamt errichtet, die Folklore-Ensemble begann ihre Arbeit und erreichten im Laufe der Zeit zahlreiche Erfolge im In- und Ausland. 1974 bekam in die Gemeinde Telefon. Am 18./19. Oktober 1974 war Tekovská Breznica von einem Hochwasser betroffen. 1985 wurde das Frauenfolklore-Ensemble gegründet. 1993 trennte sich Orovnica von Tekovská Breznica ab. 1995 begann man mit den Installationen der Gasleistungen innerhalb der Gemeinde und schloss die Arbeiten 1997 ab.

 

Lage und Naturbedingungen

Die Gemeindedorfflur liegt an den südwestlichen Hügeln von Štiavnické vrchy, auf der linken Seite des Flusses Hron im Žarnovicaer Durchbruch, 186-746 m über dem Meeresspiegel. Die überwiegend bewaldete Dorfflur auf der Flussaue des Hron bilden pyroxenische Andesiten. Im nördlichen Teil gibt es einen Vulkan /Putikov vrch/, quartärischen Ursprungs. Es ist der jüngste Vulkan Europas und wahrscheinlich der am schönsten erhaltene in der Slowakei. Beachtenswert ist die Höhle in der Mitte des Bergs Chemelinie, genannt Sezam. Es ist ein Luftloch, durch das beim Vulkanausbruch Gase austraten. Den Waldbewuchs bilden Buchen und Eichen.

 

Kulturdenkmäler

Das älteste Denkmal der Gemeinde, gebaut auf einer Erhöhung über Breznica, ist die im 14. Jh. aus Stein im romanischen Stil erbaute römisch-katholische Kirche der Mariengeburt. Am 6. April 1647 wurde die Gemeinde erstmals von den Türken angegiffen und die Kirche niedergebrannt. Mehrere Restaurierungsarbeiten waren nötig, denn selbst die Balkendecke der Kirche brannte ab. 1734 wurde vor der Giebelfassade ein Turm mit Steigewände des Portals mit drei Wölbungen gebaut. Dann wurde das Bauwerk 1777 im Barockstil renoviert. Die Kirche wurde 1856 bei dem Brand zerstört, aber unmittelbar darauf rekonstruiert. In den Jahren 1912-1913 wurde sie umgebaut und um einen Anbau erweitert, der die ursprüngliche Architektur des Gotteshauses respektierte.

 

Damals entstand das ursprüngliche gewölbte Presbyterium. Die fertiggebaute Kirche weihte der Kanoniker Kanzler Adolf Grosch ein. 1993 fand die komplette Rekonstruktion der Kirche statt. Es ist ein einschiffiges Bauwerk mit polygonalem Verschluss des Presbyteriums, vorgebautem Turm und angebauter Sakristei. An den Seiten des Altars stehen die Statuen des hl. Peter und Paul und zwei Engelplastiken. Aus dem 14. Jh. sind die Seitenaltare Göttlichen Herz-Jesu und der Madonna (Jungfrau Maria der Königin). In der Kirche sind Statuen des hl. Anton, hl. Josef und der unbefleckten Jungfrau Maria aus dem Jahr 1914 zu sehen. Aus diesem Jahr sind auch 14 Lithographien des Kreuzesweges. Im Vorraum unter dem Turm ist das Gipsrelief des auf dem Olivenberg predigten Jesus und ursprüngliche kleine Steinbüchse. Auf dem Deckel der kleinen neueren Taufschale ist Plastik der Taufe Jesus. Aus der ehemaligen Kanzel blieb die Brüstung mit Reliefen der 4 Evangelisten erhalten, gestützt mit neuem Relief der Zehn Gebote, der Engel und des Heiligen Geistes. Die ursprüngliche Orgel wurde vom Orgelbauer Jozef  Kardonyi, die heutige Orgel mit schönem Pfeifenschrank wurde 1940 von der Firma Otto Rieger aus Budapest gebaut. Bezahlt wurde die Orgel mit den Liebesgaben der Gläubigen. Im Turm hängen vier Bronzenglocken, drei davon goss R. Manoušek in Brno/Brünn, die kleinste Glocke wurde vom Glockengießer Andrej Schaudt in Budapest gegossen. Die Größte der Glocken ist dem hl. Josef geweiht.

 

Auf dem Berg oberhalb der Gemeinde sind bis heute noch geringe Ruinenreste der Burg Breznica zu sehen. Diese wurde erstmals 1273 erwähnt und wahrscheinlich noch vor dem Tatareneinbruch gebaut, zum Schutz der Streitgemeinde vor der Abtei in Svätý Beòadik. Die Burg befand sich zu dieser Zeit im Besitz des Ostrihomer Erzbischof  Filip, der sie renovieren ließ. Im Jahre 1311 wird der Breznicaer Kastellan Adrián /Adriani castellanus de Brezenche/ erwähnt. 1312 protestiert der Ostrihomer Erzbischof, dass die Anhänger des Matúš Èák die Burg einnahmen und besetzten. Dennoch wurde sie später Eigentum des Ostrihomer Erzbischofs. 1326 wurde die Burg erfolgreich von Filip, der Sohn des Mikuláš Bagonyi, gegen die Angriffe des Kastellans der Burg Levice Imrich Besce verteidigt. Obwohl es immer wieder zu Kämpfen um den Besitz der Burg kam, blieben die Beschwerden beim Papst im Jahre 1375 unerhört.

 

Auf Grund der zahlreichen Konflikte verwahrloste das Anwesen und wird 1411 als Castrum Fraskum – zerstörte Burg erwähnt. 1441 geriet sie in die Hände von Jan Jiskra aus Brandýs, der als Beschützer des Königs Vladislav I. mit seinen Söldnern die Umgebung plünderte. 1456 war Mikuláš Bollák der Burgherr. 1468 wird Erg. Barhoz de Hertonikovyer als castelanus casteli Breznicze, also des Kastells Breznica und nicht castrum – der Burg erwähnt. Dieser war ein Raubritter und terrorisierte die Umgebung, außerdem baute er die Burg aller Wahrscheinlichkeit in Kastell um. Noch 1471 unterschrieb der ehemaliger Kapitän Jiskras als „Hauptmann aus Brezenica“, in diesem Jahr wurde die Burg für kurze Zeit von Soldaten des polnischen Königs Kazimír, den ein Teil des Adels auf den ungarischen Thron rief, besetzt. Noch in demselben Jahr ist das Objekt in Händen des Jáger Bischofs Ján Vitéz, 1472, schon als Erzbischof, überließ er es vertraglich dem König Matej.

 

1475 plünderte in der Umgebung Juraj Bessenyõny, erwähnt als castellanus fortalicii /der Festung/ de Brezencze. Dann wohnten hier die Clerks der Abtei aus Nemce, die zugleich auch hiesige Kastellane waren. Einer von ihnen wird jedoch in diesem Jahr nicht namentlich erwähnt. 1489 baute hier Mikuláš Kovászi, der Kastellan des Erzbischofs Estei Hipolit. 1489 waren hier Ján Balogi und Peter Csúzy Kastellane. 1530 wurde die Burg von Ján Zápo¾ský besetzt, aber noch in denselben Jahr überließ er die Burg, nach Absprache mit dem König, dem Erzbistum. Die Festung verlor an ihrer Bedeutung und am 14. Mai 1563 befahl der Gauvorsteher Štefan Dobó, der Herr von Levice, an Stelle der Burg über Breznica einen Wartturm gegen die Türken zu bauen. In der Zeit der türkischen Streifzüge spielten sich die Schlachten auf dem anderen Ufer des Hron ab, deshalb war die Burg nicht verstärkt und im Jahre 1711 während der allgemeinen Demolierung von Burgen, wurde der Befehl zu ihrem Abriss nicht erteilt. Sie verlor somit, längst unbedeutend, an strategischer Bedeutung. Sie wurde allmählich als Baumaterial zerlegt. Die Burg war gotisch gebaut, mit prismenförmigem Turm, Wohnpalast und Außenbefestigung, die den Burgvorhof schloss. Die Burg passte sich dem Gelände, dem relativ schmalem Fels, an.

 

Das Haus Nr. 294 ist die ursprüngliche Kurie der Familie Kazy, gebaut im 18. Jh. In der 2. Hälfte des 19. Jh. ging  es  in den Eigentum der jüdischen Händlerfamilie Schlesinger über. Heute ist sie im Privateigentum.

 

In der Gemeinde gibt es mehrere kirchliche Denkmäler. Im Ortsteil Závoz ist das Marterl mit der Steinplastik Pietà, die 1806 Helena Ïarovie bauen ließ. Am Weg nach Rybáre im Ortsteil Pri andelku steht das Marterl aus dem Jahre 1769, es wurde 1819 und 1927 restauriert. Auf dem älteren Steinsockel mit ursprünglich unbekannter Statue, wurde 1816 ein Anbau mit Polychromrelief des Schutzengels in der Nische plaziert. Höher am Weg im Ortsteil Pod majerom befindet sich die Statue des hl. Ján Nepomucký, gebaut 1796, restauriert 1900 und 1993. Die Polychromstatue „Im Himmel“ ließ 1924 Ábel Škvarka mit Ehefrau bauen. 1960 wurde sie zerstört und nur der Sockel blieb erhalten.

 

Andere Bauwerke

Ein wichtiges Gebäude jeder Gemeinde ist die Schule. Der älteste Bericht über die hiesige Schule ist aus dem Jahre 1601,  ihre Gründung muss bereits früher stattgefunden haben, denn der Benediktinerorden war ein Schulorden und die Gemeinde gehörte ihm seit 1530 an. 1790 wurde die römisch-katholische Schule  gebaut, 1856 brannte sie nieder. Die Schule wurde 1857 aufgebaut und vergrößert. Um die Jahrhundertwende wirkte hier der Lehrer Jozef Tománek. Später diente das Gebäude verschiedenen Zwecken, 1923 brannte sie nieder und 1924 wurde sie abgerissen. 1904 baute man das Gebäude der Staatsschule, das mehrmals verbreitert wurde. 1969 fing man mit dem Bau der neuen Schule an, die 1985 fertig gebaut wurde. In der ehemaligen Schule befand sich der Ortsvolksausschuss (MNV), heute das Gemeindeamt (OcÚ), die Bibliothek und Post.

1960 eröffnete man in der Gemeinde den Kindergarten in Räumen des ehemaligen Wirtschaftsgebäudes und 1989 wurde das neue Gebäude des Kindergartens seiner Bestimmung übergeben, das bis heute diesem Zweck dient.

 

OROVNICA

Lage und Naturbedingungen

 

Das kleine Dörfchen Orovnica liegt im südwestlichen Zipfel des Verwaltungsbezirks Banská Bystrica, etwa 6 km nördlich von Hronský Beòadik und  südlich von Nová Baòa, auf dem rechten Ufer des Flusses Hron. Vom Bahnhof Tekovská Breznica sowie von der Hauptstraße durchs Hrontal ist es ungefähr 1,5 km entfernt. Im Norden grenzt es an Nová Baòa, im Südosten an Tekovská Breznica und im Süden an Hronský Beòadik.

 

Die Ausdehnung der Dorfflur ist 1387 ha und auf seinem Gebiet wohnen 540 Einwohner. Ursprünglich war es eine Frongemeinde der Abtei in Hronský Beòadik, seit 1565 gehörte es dem Ostrihomer Kapitel.

Administrativ gehörte es zu dem Bezirk Zlaté Moravce, seit 1923 zum Bezirk Nová Baòa, seit 1960 zum Bezirk Žiar nad Hronom und seit 1996 zum Bezirk Žarnovica. 1907 wurde ein Notariat in Brehy errichtet. Zu seinem Bezirk gehörten die Gemeinden Brehy, Tekovská Breznica und Orovnica.

 

Die Dorfflur dehnt sich vorwiegend auf südöstlichen Hängen von Pohronský Inovec und nur ein kleiner Teil ist im Hrontal. Die Mitte des Dorfes liegt 325 m über dem Meeresspiegel, die nähere Umgebung 185 – 718 m über dem Meeresspiegel. Der höchstgelegene Punkt ist der Hügel Èaraèín 718 m, der tiefstgelegene Punkt ist am Hron Za Humnom 185 m. Das Gebirge Pohronský Inovec ist vulkanischer Herkunft und gehört zu Slovenské Rudohorie. Es ist ein relativ kleines Gebirge, 20 km lang in Richtung N – S und etwa 12 km breit. Im Süden fällt es mal steil, mal durch kleines Vorgebirge in Hronská pahorkatina /Hügelland/.

 

In der Dorfflur überwiegt braune Walderde, nur ein Teil der Dorfflur ist in der Hronaue fruchtbarer. Als Folge der Hronnähe steigt das Grundwasser zur Oberfläche und vor allem beim Hochwasser, dass bei längeren und stärkeren Regenfällen einsetzt, ist der Boden hier länger durchnässt. Das Klima hier ist mild. In Orovnica sind relativ warme Sommer und kürzere starke Winter, in denen der Hron einfriert.

 

Historie der Gemeinde

Das Gebiet des Slowakischen Tores war stets besiedelt. Weil sich Orovnica in seiner unmittelbaren Nähe befindet, kann man auf die Besiedlung dieser Gemeinde schließen. In der Gemeinde wurden die Ausgrabungen bislang nicht ausgeführt und es werden auch keine Oberflächenbefunde evidiert. Eine ältere Besiedlung der Gemeinde kann man auch auf Grund des sehenswerten Festungs-/Schutzwalls vermuten, der sich am südwestlichen Rand der Dorfflur befindet, in Nachbarschaft mit Hronský Beòadik und Tekovské Nemce.

 

Die Wallfestung umfasst eine Länge von 1200 m, davon sind etwa ¾ doppelte Wälle. Für die aktive Abwehr solcher Befestigungen hätte man mindestens 200 – 300 Männer gebraucht, wobei die Zahl der Arbeitskräfte welche für den Aufbau benötigt werden, diese Anzahl weit überschreitet.

 

Natürlich bedingte die Anwesenheit der Erbauer und späteren Beschützer dieses Abwehrsystems die Existenz einer Siedlung – in der Nähe der Burg, da man die Wälle aus einer entfernteren Siedlung nicht ausreichend schützen konnte! Leider ist auch dieser Wall bislang nicht erforscht worden. Wir nehmen an, dass eine langfristige, archäologische Forschung in diesem Gebiet nicht nur Kenntnisse zur älteren Dorfgeschichte bringen würde, sondern auch die Geschichte der breiteren Umgebung erläutern könnte. Die Anwesenheit der Slawen in diesem Gebiet ist durch viele Fundstätten nicht nur im Umkreis des genannten Slowakischen Tores, sondern auch in der unmittelbarer Nähe der Gemeinde, und zwar in Hronský Beòadik und in Zámèisko in der Siedlung Bukovina in Nová Baòa dokumentiert.

 

Die erste schriftliche Erwähnung der Gemeinde ist aus dem Jahr 1209 auf der Urkunde des Papstes Inocent III., mit der er die Güter der Abtei Hronský Beòadik bestätigt und die Gemeinde s Varanza „terra Varanza“ nennt. 1525 wird sie zum ersten Mal unter dem Namen Orownycza (auch Orownycha, 1773 Orownica und 1808 Orovnica) erwähnt. Die Deutschen nannten sie Hromitz, die Ungaren tauften sie erst im 19. Jh. zu Oromfalu um.

 

Bis heute bedecken den Großteil der Dorfflur Wälder, die im Mittelalter noch ausgeprägter waren. Die ursprüngliche Siedlung befand sich im unteren Teil, in der Nähe der Staatsstraße. Diese Angaben wurden bis in die heutige Zeit mündlich überliefert, so kann das ursprünglich alte Dorf im Bereich des Kirchhofes, unterhalb des Waldreviergebäudes zugeordnet werden. Der Kirchhof blieb am alten Ort im unteren Teil, obwohl man später die Kirche im oberen Teil des Dorfes baute. Angeblich stand hier auch eine kleine Kapelle. Auf Grund der Holzfällerei und Köhlerei sowie als Schutz vor der späteren Gefahr seitens der Türken, verlagerte sich die Gemeinde in höhere, bewaldete Lagen. Eine erschwerte Bedingung war der chronische Wassermangel innerhalb der Gemeinde und deshalb ging sie mehrmals unter, doch sie wurde immer wieder besiedelt. Die Abtei befreite hiesige Siedler von verschiedenen Abgaben, um sie hier zu halten. Es lag ihr an dieser Gemeinde, weil sie von strategischer Bedeutung war und ihre Existenz beschränkte in beträchtlichem Ausmaß die Expansionskraft ihrer aggressiven Nachbarn. Da die Lebensbedingungen hart waren, hielten es viele nicht aus und zogen weg.

 

Ein Jahr war regnerisch, dann das nächste trocken, der flache Steinboden belohnte nicht ausreichend diejenige, die ihn blutschwitzend bebauten. Da die Menschen der Gemeinde Abgaben an den Feudalherren und die Kirche liefern mussten, blieb kaum etwas zum überleben. Die Untertanen aus den anderen Herrschaftsgütern, verließen nach einiger Zeit, das gewonnene Anwesen, verlockt durch die Scheinvision des besseren Lebens, so dass einige kamen, andere gingen.

 

Am Anfang des 16. Jh. war die Gemeinde verlassen. Nach einigen gescheiterten Versuchen unternahm die Abtei 1525 wieder große Bemühungen, sie zu besiedeln. Der Abt Jakub Záblathi trug Ján Petersyth auf, dieses Land zu besiedeln, wofür er und seine Gefährten von allen Abgaben für 14 Jahre befreit wurden. Nach einigen Jahren scheiterte auch diese Kolonisation. Mit dem Einverständnis des Abtes kamen auf den befreiten Boden die Breznicaer, bis 1562 siedelten sich hier 24 Familien an. Durch Roden erweiterten sie erheblich den landwirtschaftlichen Boden. Weil die neuen Ansiedler aus Breznica waren – Untertane des Ostrihomer Bischof – erhob dieser den Anspruch auf das gesamte Orovnica. Der alter Streit um dieses Gebiet lief weiter.

 

Am 29. Juli 1562 wurde in Anwesenheit der Gauherrschaft, des Kirchenrates und des Abtes der Boden den Breznicaer abgenommen, in 12 Anwesen verteilt und an neue Ansiedler übergeben.

 

1601 lebten auf dem Gebiet von Orovnica 19 Familien, doch 1618 war die Gemeinde wieder verlassen. Der Reichtum der Wälder und mehrere Entlastungen, die die Abtei bot, lockten bald neue Ansiedler. Diese Maßnahmen waren jedoch nicht sehr wirksam, weil man 1634 bei der Kanonikervisitation feststellte, dass die Gemeinde erneut ohne Einwohner war. Während der nächsten Kolonisationwelle, in der Zeit der türkischen Kriege und anderer Kampfzüge von Standesaufständen, gelang die Ansiedlung noch weniger, weil die Einwohner der Willkür und Plünderungen von Kampfseiten ausgesetzt waren.

Am Anfang des 18. Jh., nach Beendung des Kriegswirrwahres erfolgten ruhigere Zeiten, auch für die Entwicklung der Gemeinde.

 

Auch während des zweiten Weltkriegs verließen die Einwohner Orovnica nicht. Viele kamen ums Leben und die Gemeinde war fast völlig zerstört. Unweit der Gemeinde kamen beim Übergang über Hron 60 Partisanen der Nitraer Partisanenbrigade ums Leben. Zu Ehren der Gefallenen steht an diesem Ort ein Denkmal.

 

Touristik

Die Lage von Orovnica unter den Gipfeln des Gebirges Pohronský Inovec bietet sehr gute Bedingung für Wanderungen. Sehr schön, zum Beispiel ist der Wanderweg am Hradiského potok (Hradiského Bach) entlang, über Nemecká Huta (Deutsche Hütte) bis auf den Gipfel des Pohronský Inovec (901 m), den man in 2,5 – 3 Stunden absolvieren kann. Zurück kann man mit dem anderen Weg über Bukovina und Cigánska dolina (Zigeuner Tal) bis nach Orovnica kommen.

 

 

Malá Lehota

 

Lage und Naturbedingingen

 

Die Gemeinde Malá Lehota befindet sich im nördlichen Teil des Gebirges Pohronský Inovec. Der höchste Gipfel ist 819 m hoch und das Dorfzentrum 625 m. Hier quellt das Flüsschen Žitava. Etwa 50 ha des Dorfgebietes ist Bestandteil des Naturreservates Sokolec.

 

 

Historie der Gemeinde

Die Gemeinde wird zum ersten Mal 1388 erwähnt, als Zugehörigkeit zur Burg Hrušov unter dem Namen Kyslyhota. Im 18. Jh. gehörte sie zum Herrschaftsgut Topo¾èianky und liegt im nordwestlichen Teil des Tekover Gaus. Das Gebiet bestand vorwiegend aus ärmeren Bergdörfern mit weitläufigen, weniger fruchtbaren, überwiegend mit Wäldern und Wiesen bedeckten Dorffluren. Neben dem bescheidenen Getreideanbau ging es der Viehzucht besser und in den umliegenden Wäldern konnten die Holzfäller ihr Geld verdienen.

Die Häuser waren aus Holz, bedeckt mit Stroh und seit 1696 mit hausgemachten Holzschindeln. Am Anfang des 18. Jh. wuchs die Zufuhr der Deserteuren, Räubern und Bauern, die auf der Flucht vor Rákoczis Heer waren.

1715 gab es in der Gemeinde 17 Steuerzahler, 2 Mühlen und eine Schenke. Zu dieser Zeit wurde das Leben der Dorfbewohner wesentlich durch Naturkatastrophen und Krankheiten (Pest, Epidemien, Hagel, Dürre, Brände) beeinflusst. Infolgedessen gab es in den umliegenden Gemeinden Sammlungen und auch der Gau trug bei.

1828 bestand die Gemeinde aus 102 Häuser, 641 Einwohner und 11 Einsiedeleien.

Im 19. Jh. verbesserten sich die Verhältnisse nur langsam, ein Teil der Einwohner zog wegen der Arbeit ins Ausland.

In den 70-er Jahren des 20. Jh. hatte die Gemeinde 1800 Einwohner.

 

Gegenwart

Zur Zeit hat die Gemeinde 2284 ha, 1060 Einwohner in 17 Einsiedeleien, verbunden durch 25 km Ortsstraße. In der Gemeinde sind 550 Familienhäuser, darunter besiedeln fast 120 die Wochenendhäusler, vor allem aus Nitra und dem Bratislavaer Bezirk. Außerdem gibt es hier ein Kulturhaus, eine Hauptschule und einen Kindergarten, eine Post, das Trauerhaus, das Feuerwehrhaus, vier Lebensmittelläden und ein Geschäft mit industrieller Ware sowie die Krankenhausambulanz.

In der Gemeinde befinden sind zwei römisch-katholische Kirchen. Sie hat zwei Quelleneinfänge und damit über genug Trinkwasser. Im Dorf arbeiten aktiv die Sportvereinigung Žitavan, der Jägerverband Dúbravka, die Ortorganisation des Roten Kreuzes und freiwillige Feuerwehr. Die Landwirtschaft wird von der Ro¾an GmbH betrieben. Infolge des Mangels an Arbeitsstellen in der Gemeinde und Umgebung ist die Arbeitslosigkeit 25 – 30 % hoch.

 

Kulturdenkmäler und Volksbräuche

Die römisch-katholische Kirche wurde 1820 im klassizistischen Stil gebaut, auf dem Kirchhof um die Kirche herum sind volkstümliche Holzkreuze mit Tafelunterbau, geschnitten aus einem Stück Holz, einige mit geometrischer Ornamentik aus dem Ende des 19 Jh. Die römisch-katholische Schule wurde 1852 gebaut, die staatliche Volksschule 1927 und die nächste 1934.

 

In der Gemeinde sind verschiedene Sitten und Bräuche gegenwärtig, besonders zu Ostern, Weihnachten und Fasching – da darf das traditionelle Musikinstrument – der Dudelsack nicht fehlen. Einst spielten ihn fast 20 Dudelsackpfeifer, die in der Winterzeit im Unterland verdienten. Heutzutage wird er durch das  Akkordeon verdrängt.

 

Es gibt also nicht viele Dudelsackpfeifer und Dudelsackmusiken, doch seit 1987 findet in Malá Lehota jedes Jahr regelmäßig am Freitag vor Aschermittwoch „Dudelsackpfeiferfasching“ statt. Es ist das Zusammentreffen von Dudelsackpfeifern nicht nur aus der Slowakei, sondern auch aus dem Ausland, z. B. aus Ungarn, Polen, den Niederlanden, Tschechien, Deutschland, Österreich, Italien, Großbritannien.

Von den anderen Traditionen blieben das Korbflechten und das Teppichweben erhalten.

 

Sport und Touristik

In den Wintermonaten steht der Skilift im Hubaèov štál mit der Länge 1000 m zur Verfügung. In den Sommermonaten kann man sich die Möglichkeit, von Wanderungen in die umliegenden, überwiegend Laubwälder, nicht entgehen lassen. Aus der Gemeinde führt der Lehrpfad vom Naturdenkmal Andesiten-Steinmeer über den Hügel Vojšín bis zum Starohutský Wasserfall. Die umliegende Wälder gehören im Herbst den Pilzsammlern.

 

 

Ve¾ká Lehota

 

Lage und Naturbedingungen

Die Gemeinde Ve¾ká Lehota erstreckt sich in der Wälderumarmung des Gebirges Pohronský Inovec. Sie liegt 650 m über dem Meeresspiegel, auf dem welligen Hochland zwischen den Hügeln Vojšín (760m), Ve¾ký Inovec (901m) und Háj (616m), unter dem Fuß des Kamenný vrch (Steinberges). Die Umgebung der Gemeinde bilden überwiegend Laubwälder mit Eichen- und Buchenbewuchs.

 

Historie und Gegenwart der Gemeinde

Die Gemeinde Ve¾ká Lehota wurde in der Zeit von Matúš Èák gegründet, in der Nähe der Abtei des hl. Benedikt. Die erste schriftliche Erwähnung ist in der Gründungsurkunde der Stadt Nová Baòa, ausgestellt von König Ludwig dem Großem im Jahre 1345. Da wird Ve¾ká Lehota als „Nova plantaio“ erwähnt. Diese Gemeinde sowie die Gemeinde Malá Lehota schenkte 1424 König Sigmund dem Bebek als Zugehörigkeit der Burg Hrušov. Die Urkunde aus dem Jahre 1467, welche sich im Archiv des Belvederes in Topo¾èianky befindet, dokumentiert dass Ve¾ká Lehota den Besitzern der Burg Hrušov gehörte. Das belegt auch die Urkunde aus dem Jahr 1468, laut derer Imrich Zápo¾ský Hrušov samt Besitz an Pavol Szölecséni verkaufte, wogegen der Beòadiker Abt protestierte. Noch 1504 gehörte diese Gemeinde mit Malá Lehota zur Burg Hrušov. Später kam sie in den Herrschaftsbereich der Besitzer des Schlosses Topo¾èianky.

Erstes Zentrum des geistigen Lebens war die Kapelle aus dem Jahr1780. 1809 wurde sie in die Kirche des hl. Martin umgebaut. Das Pfarrhaus sowie das Gebäude für die nebenliegende römisch-katholische Volksschule wurden in dem selben Jahr gebaut.

Aus der Gemeindechronik  geht hervor, dass die staatliche Volksschule 1927/28 gebaut wurde.

 

Die Gemeinde besteht aus 15 Einsiedeleien, die den zusammenhängenden Teil der Gemeinde bilden, sowie den zwei Ortsteile Èikág und Inovec, die 1,5 bis 2 km vom Dorfzentrum entfernt liegen.

Die Namen für die Einsiedeleien waren von den häufigsten Nachnamen und ihrer Lage abgeleitet, man verwendet sie bis heute: Z. B. Šmondrkovci, Burovci, Gábrišovci, Dolní (Untere) Garajovci, Cudenice, Pirte, Vaškovci, Zduchovci, Tutajovci, Mánikovci, Mihálovci, Chujacovci, Hudcovci und Vig¾áš.

Die Dorfbewohner beschäftigten sich in der Vergangenheit vor allem mit der Landwirtschaft. In Jahren 1925-38 wanderten sie wegen des Mangels an Arbeitsstellen nach Frankreich, Belgien und in die USA aus. Zurück kamen sie als Fachleute in Bergbau-, Maschinen- und Landwirtschaftsberufen.

Heutzutage leben in der Gemeinde 1350 Einwohner. Zur Verfügung stehen ihnen das Gesundheitszentrum, die Post, das Pfarramt, ein Kulturhaus, welches für verschiedene Veranstaltungen und Auftritte genutzt wird, eine Hauptschule und ein Kindergarten, gebaut in den 80-er Jahren. Dort befindet sich auch die Schulküche, in der sowohl die Schüler der Hauptschule als auch einige Dorfbewohner speisen.

Im Gebäude des Gemeindeamtes hat den Sitz auch die Matrikel für die Nachbargemeinde Malá Lehota. In diesem Gebäude befindet sich einer der schönsten Zeremonienräume des Bezirkes.

Im Rahmen der Aktion Z wurde auch das neue Trauerhaus gebaut. In der Gemeinde entwickelt sich das Privatunternehmen im Geschäftsbereich, Dienstleistungen und der Maschinenbau. 1991 wurde eine Bäckerei gebaut und in Betrieb genommen, sie beschäftigt 11 Dorfbewohner. Mit dem Aufbau der Bäckerei wurde zum Teil die Arbeitslosigkeit der Bewohner gelöst. Produkte, die hier gebacken werden, werden nicht nur in der Gemeinde sondern auch in der nähen Umgebung verkauft.

Zum Umweltschutz wurde eine Kanalisation und eine Wasserkläranlage im unteren Dorfteil gebaut. In der Gemeinde wurde auch ein Markplatz errichtet, der den Einwohnern vor allem in Sommermonaten dient. Weiter wurden die Bachregulierungen und der Aufbau neuer Familienhäuser realisiert.

In unserer Gemeinde sind 48 Hüttenbesitzer zum Übergangsaufenthalt gemeldet, hier verbringen sie ihre Freizeit. Zur Entwicklung und Verbreitung von Sportaktivitäten dient der Sportplatz, wo Meister- und Freundschaftsfußballspiele stattfinden, er dient zugleich den Schülern zum Sportunterricht und anderen Sportinteressenten.

1993 fand bei uns das XIII. Zusammentreffen von Gemeinden mit dem Namen Lehota und Lhota aus der ganzen Slowakei und Tschechien statt. Zu dieser Gelegenheit wurde ein Amphitheater mit der Kapazität für 2150 Menschen gebaut. Seitdem dient es anderen Kulturveranstaltungen und der weiteren Kulturentwicklung in unserer Gemeinde und das Gelände wird ständig verstärkt.

Das historisch ältestes Gebäude ist die römisch-katholische  neogotische Kirche des hl. Martin, gebaut 1809 an der Stelle der älteren Barockkapelle aus dem Jahre 1780. Die Kirche hat ein Schiff  mit polygonalem Presbyteriumsverschluss mit Dachturm über Giebelfront. Im Schiff befindet atypische hölzerne Balkendecke. Die Kirche hat einen Hauptaltar gewidmet dem hl. Martin (dem Kirchenpatrons) und Seitenaltare (gewidmet der Jungfrau Maria und des hl. Josef). Auf der linken Kirchenseite befindet sich die ursprüngliche Kanzel. In der Nähe der Kirche liegt ein Park mit der Statue des hl. Jan Nepomuk und dem Denkmal des gefallenen Soldaten aus dem ersten Weltkrieg.

 

Sport und Touristik

In Ve¾ká Lehota und Umgebung gibt es sehr gute Bedingungen für Wintersportarten, hauptsächlich zum Skifahren. Zur Verfügung stehen zwei Skilifte – Vojšín (380 m) und Drozdovo (600 m). Die Schneedecke erreicht hier in Wintermonaten durchschnittlich 80-100 cm. Die Skisaison dauert von November bis Mitte März. Auch im Sommer ist die Umgebung für den Tourismus attraktiv. Interessant sind die Wanderwege auf Sedlová skala (Sattelfelsen), wo sich die schöne Aussicht auf Nová Baòa eröffnet. Ebenso schön sind auch die Wanderungen auf den Inovec, zum Starohutský Wasserfall und auf den Kamenný vrch (Steinberg).

 

Kultur und Traditionen

Folklore hat in Ve¾ká Lehota eine dominante Position. Es blieben Volkstracht, Kulturtraditionen und Bräuche wie Fasching, Federlesen, Teppichweben und Weihnachtsliedersingen erhalten. Die Kulturtraditionen der Gemeinde pflegen zwei Sängerchöre, die älteste und reichste Tradition pflegt der männliche Sängerchor unter der Leitung von Dominik Garaj, der sich außerdem auch mit der Dudelsackherstellung beschäftigt. Die Zunft slowakischer Dudelsackpfeifer hat ihr Zunftzimmer in Va¾ká Lehota errichtet.

Der weibliche Sängerchor wirkt seit 20 Jahren. Regelmäßig treten sie auf Kulturveranstaltungen in Strakonice, Východná, Detva, Strážnice, Podhorie auf. Sie repräsentieren die Gemeinde und sowie die ganze Region in der Slowakischen Republik und im Ausland. So z. B. klangen Dudelsäcke aus Lehota bereits auf Sizilien sowie im Norden Europas.

Seit 1994 findet jährlich im Mai im Amphitheater Das Kinderfolklorefestival „Pod Inovcom“ (Unter Inovec) statt. Die Auftritte der Kinderfolkloregruppen beweisen, dass Kinderfolklore eine unverzichtbare Stelle in unseren Gemeinden und Städten besitzt, sie ist unerschöpflicher Brunnen der Tradition.

 

BREHY

 

Lage und Historie der Gemeinde

Die Gemeinde  liegt auf den westlichen Hängen des Gebirges Štiavnické vrchy, 248 m über dem Meeresspiegel, auf dem linken Hronufer. Der höchste der umliegenden Hügel ist Chlm (729 m). Im geologischen Bau des Gebietes sind pyroxenische Andesiten mit Ryolit und Basaltgebilde vertreten. Die Frage nach der ursprünglichen und ältesten Besiedlung von Brehy und Umgebung bleibt bislang ungeklärt, weil man ohne systematische archäologische Forschung diese Problematik nicht lösen kann. Aus bisherigen Kenntnissen über die Besiedlung des Gebiets vom Slowakischen Tor bis Hronský Beòadik kann man analogisch auch die Besiedlung von Brehy und der näheren Umgebung konkludieren, anscheinend nur hypothetisch. Auf Grund der Besiedlung dieser umfangreichen und geographisch gegliederter Region vermuten wir, dass auch die Lokalität der ursprünglichen Gemeinde Brehy in der Zeit der Slawenankunft fällt, d. h. im 6. - 8. Jahrhundert, als das mittlere Hronland besiedelt wurde. In Hinsicht auf die umliegenden Gebirge mit reichen Lagern an Erzen, besonders in der Oxidationszone, trug auch der Bergbau zur Besiedlung dieser Region bei. Es ist nicht ausgeschlossen, dass im Bach Liešna die ersten Ansiedler Gold suchten. Eine wesentliche Rolle bei der Besiedlung von Brehy und des mittleren Hronlandes spielte die Slawenankunft.

Die slawische Herkunft der Gemeinde beweist ihr rein slawischer Name Bereg – Breh (Ufer) – Brehy.

Das Gebiet der ursprünglichen Siedlung war Teil des Tekover Gaus, der während der Herrschaft des ungarischen Königs Stefan I. enstand. Aus dem 11. Jh. ist auch die erste undirekte schriftliche Erwähnung über diese Region. In der Urkunde des Gejza I. aus 1075 für die Abtei Hronský Beòadik erwähnt man den Bach Liesna – Liešna, der an Brehy vorbeifließt, sein Name blieb bis heute unverändert.

Auch wenn dieser Teil der Urkunde interpretiert ist, der Bachname ist ein evidenter Beweis der slawischen Besiedlung dieser Lokalität. Die nächste schriftliche Erwähnung über Brehy stammt aus dem Jahre 1324, wobei in der Urkunde des ¼udovit I. aus dem Jahre 1354, die Grenzen von Nová Baòa markiert sind, nicht Brehy sondern nur ein Hügelein Verch – Vrch (Hügel) südlich von Nová Baòa genannt wird. Es ist einer der Hügel in der Richtung Pukanec, das nicht weit von Brehy liegt.

 

Kultur

Das Kulturleben in der Gemeinde war anfangs auf niedrigem Niveau. Es repräsentierten Laientheatervorstellungen, die gewöhnlich zu Weihnachten der Dorflehrer mit Laien einübte. Eine  Führungsperson mit Fähigkeit, das Interesse der Jugend wenigstens im dramatischen Kreis zu fördern, fehlte da. Es gab hier weder Turnvereine noch andere Vereine außer der freiwilligen Feuerwehr, die bereits vor dem ersten Weltkrieg entstand. Ihre Tätigkeit nahm sie jedoch erst 1928 wieder auf.

Auf Grund der Verordnung des Schulministeriums  errichtete man 1925 die Bibliothek.

 

Landwirtschaft

Die Landwirtschaft war in Brehy nur ein Zusatzberuf. Die Bauern, für die sie die Hauptquelle der Ernährung war, bildeten nur einen kleinen Teil der Dorfeinwohner. Andere, die sich zwar mit der Landwirtschaft beschäftigten, waren gezwungen, sich einem Nebenberuf zu widmen, um auszukommen. Verbreitet waren hier Saisonberufe.

1946 lebten in der Gemeinde 100 Familien, die zu Erntearbeiten in naheliegende südliche und reichere Dörfer und auf Großgrundbesitze (in die Umgebung von Levice und Nové Zamky) fortgingen.

In Brehy arbeiteten relativ viele Handwerker (Wagner, Schmiede, Schneider und Schuster).

1946 erwähnt die Dorfchronik 25 Handwerkerfamilien.

 

Architektur

Die Häuser in Brehy sind in der Reihe gebaut, mit der engeren Stirnseite in die Straße orientiert. Sie sind eintraktig, unter gemeinsamen Dach ist sowohl Wohn- als auch Wirtschaftsteil. Jedes Haus hatte gewöhnlich auch seinen Hof, es gibt auch gemeinsame Höfe mit Häusern an ihren beiden Rändern.

Das Baumaterial waren Holz und Stein, Lehmhäuser baute man nicht.

In der Vergangenheit waren immer häufiger hölzerne Blockhäuser aus ungemeißelten oder nur aus zwei Seiten gemeißelten Tramen. Diese Konstruktion hielt sich länger beim Bau von Wirtschaftsobjekten, bei denen man  hölzerne Rahmenkonstruktionen mit Bretterfüllung verwendete.

Nach 1870, als die Gemeinde niederbrennte, wurden zum Hausbau zuerst Bach-, später Bruchstein verwendet, verbunden mit Lehm. Aus demselben Material waren Wände des Wohn- und Wirtschaftsteils – der Kammer und des Stalls. Die Hausfassaden gliederten zwei symmetrisch gelegene Fenster und die weiße Wand ränderte ein unten schwarz, später blau gefärbter Streifen. Die Grundrissgliederung des Hauses spiegelte in bestimmtem Maß auch den sozialen Status des Besitzers wieder. Ärmere Leute wohnten bis zum zweiten Weltkrieg in zweiräumigen Häusern, dass nur aus Vorhaus und Zimmer bestand. Meistens wohnten aber die Leute in dreiräumigen Häusern, in denen bis 1900 ein ungeteiltes, später geteiltes Vorhaus war und sein hinterer Teil die Küche war. Der dritte Raum wurde als Kammer oder Stall genutzt.